Spät, aber doch: Erst im Sommer 2003 begann ich, H.P. Lovecrafts Werk für mich zu entdecken.
Vorher hatte ich von ihm, dem Cthulhu-Mythos und dem gefürchteten Necronomicon nur gehört. Aber ich wusste, dass er Autoren geprägt hatte, die wiederum mich geprägt haben: Alan Moore, Neil Gaiman und viele weitere.
Die Idee, ein Hörspiel in Lovecrafts Universum anzusiedeln, entstand – und „Auf dem Campus mit Cthulhu“ erblickte das Licht der Welt. Nun ja, zumindest in Skript-Form – es sollten ganze sechs Jahre vergehen, bis das fertige Hörspiel in den Handel gelangte.
Im Zuge meiner „Recherchen“ für das Skript verschlang ich eine Lovecraft-Geschichte nach der anderen – immerhin sollte „Auf dem Campus…“ mit so vielen Anspielungen auf das Werk des Meisters versehen sein wie möglich. Quasi eine makabre Ostereier-Suche.
Dabei blieb es nicht aus, dass ich mich auch mit Lovecraft als Menschen beschäftigte; und ich lernte eine faszinierende, tragische Persönlichkeit kennen, die aus dem Leben schied, lange bevor es ihr beschienen war, mitzuerleben, welchen Einfluss ihr Werk auf andere Autoren, die Literatur des 20. Jahrhundert und die Vorstellungskraft von Generationen von Lesern haben würde.
„Howard Phillips Lovecraft: Ein Nachruf“ (Arbeitstitel: „Der Mythos und Du!“) war ursprünglich als „Bonus-Material“ für die Hörspiel-CD gedacht und ist der Versuch einer Kurzbiographie über den Erfinder von Cthulhu, Yog-Sothoth und anderen Scheußlichkeiten. Der geneigte Lovecraft-Fan wird kaum eine Info entdecken, die er nicht schon anderswo gelesen hat. Doch wer mit dem Mann und seinem Werk gänzlich unvertraut ist, wird durch den Text – so hoffe ich! – wenigstens ein bisschen neugierig gemacht, eigene Nachforschungen über Lovecraft und seine literarische Hinterlassenschaft zu betreiben.
In diesem Sinne: Iä, iä! Cthulhu fhtagn!
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