Am Freitag, den 8. April, war es endlich soweit:
Die erste Klappe für Mimikry fiel! Und damit begann mein erster Filmdreh überhaupt.
Die Vorzeichen standen schlecht: Mieses Wetter, Flugzeuge, die aufgrund einer Sturmwarnung gezwungen waren, mit gefühlten 5 Zentimetern Abstand alle sechs Minuten über uns hinwegzudröhnten.. Es war, um es milde auszudrücken, schweinemäßig kalt. Dann mussten wir auf noch eine ganz bestimmte Requiste verzichten (sorry, Colin!)
Aber – bei Crom! – als es dann soweit war, es ist gelaufen wie ein Traum.
»Du hast echtes Glück«, verriet mir Oberbleuchterin Sabine Volgmann, während ich strahlend wie ein Kind im Spielzeugladen den Aufnahmen zusah. »Die meisten Erstlings-Regisseur sind extrem frustriert, weil nix hinhaut wie geplant.«
Aber es war nicht allein Glück im Spiel – sondern in erster Linie ein unermüdliches, talentiertes, begeistertes Team, das mich als Filmneuling durch den Prozess begleitete. Und nicht zu vergessen unsere beiden Darsteller Malin und Michael. Ihnen bei der Arbeit zuzusehen war die reinste Freude.
Natürlich war es anstrengend. Unglaublich anstrengend. Zusammen mit Auf- und Abbau waren wir am Freitag gut zwölf Stunden und am Samstag dann noch einmal zehn Stunden zugange – nachts, mitten im Hamburger Stadtpark, zitternd vor Kälte. Direkt nach dem Dreh, übernächtigt und völlig ausgebrannt, schwankte ich zwischen zwei Extremen: »Nie wieder!« und »WANN DREHEN WIR DEN NÄCHSTEN?«
Es war eine der großartigsten Erfahrungen meines Lebens. Und ich kann es kaum erwarten, euch den fertigen Film zu präsentieren. Doch bis dahin muss leider noch ein bisschen Zeit vergehen. Ich hoffe, ich kann euch mit den folgenden brillanten Fotos erfreuen, die unser Setfotograf Christoph Mannhardt geschossen hat.
Viel Spaß!
(Nicht wundern: Ja, der Film wurde gedreht – aber für seine Fertigstellung brauchen wir immer noch ein bisschen Unterstützung. Wir freuen uns nach wie vor über jede Hilfe, die wir kriegen!)
Ein kleiner Blick in unser Cateringzelt.
Der Dolly (Schienen für Kamerafahrten) wird installiert.
Drei benzinbetriebene Generatoren sorgten für Strom.
Kameramann Jonas und ich besprechen letzte Details vor dem Dreh. (Und ja, ich kam mir unglaublich wichtig vor, mit dem Klemmbrett unterm Arm. Verklagt mich.)
Sethund Milo, Brecher von Herzen.
Es dämmert über unserem Set. Bald geht´s los!
Die Laterne wird mit einem Filter versehen um den gewünschten Lichtton zu erreichen. Zu sehen sind hier Aufnahmeleuter Sven Bo und Beleuchter Kay Heistermann.
Diese Lampe hier simuliert unser Mondlicht.
Dieser Brunnen war eine Woche zuvor noch nicht hier gewesen. Machte sich aber dann ganz gut im Film.
Es floss sogar ein wenig Kunstblut in dieser genauso künstlichen Pfütze, die Requisiteurin Verena Schröder für uns anfertigte. Diese Aufnahme entstand kurz nach dem Filmen der zweiten Einstellung, die eigentlich die letzte im Film war, aber jetzt wahrscheinlich geschnitten wird, weil wir uns eine bessere haben einfallen lassen. Verwirrend, ich weiß.
Malin auf der Parkbank des Geschehens. Da sie von den beiden Schauspielern als erstes am Set war, haben wir erstmal sämtliche Einstellungen gedreht, in denen nur sie zu sehen ist. Die Nacht war kurz, keine Minute durfte verschwendet werden.
Die erste Einstellung mit Schauspielern war die dritte, gedrehte Einstellung.
Who you gonna call? Ein paar Geister waren auch zugegen.
Eine ähnliche Sicht hatte ich auch auf die Schauspieler, durch meinen Watchman, einen kleinen Bildschirm, der direkt mit der Kamera verbunden war und mir alles zeigte, was Jonas durch das Ojektiv sah.
Ich beim Dreh, im Gedanken schon bei Mimikry 2 – Bis(s) zum Abwinken
Ein hochdramatisches Foto von Jonas bei der Arbeit.
Bald war auch Michael Bernhard am Set und wir konnten mit den Dialogszenen beginnen. Ach ja, es ist immer wieder ein fantastisches Gefühl, wenn man weiß, dass man sich beim Casting nicht geirrt hat.
Etwa in der Art wird später das Cover der DVD aussehen.
Eine wunderschöne Nacht, nicht wahr?
Und noch eine. Man beachte Michaels subtile Kontaktlinsen, die tatsächlich den Namen Twilight trugen.
Zwischen den Aufnahmen haben wir uns bemüht, die beiden so warm wie möglich zu halten.
Am Ende beider Drehtage musste die Pfütze wieder verschwinden.
Und als wir dann unser Equiment zurück in die Transporter räumten, war immer schon ein neuer Tag angebrochen. Abschiedsgespräche liefen dann so: „Wir sehen uns morgen!“ – „Du meinst, nachher?“ – „Ähm, ja klar.“
Und wir gingen zu Bett, während der Rest von Hamburg gerade eben erst aufgestanden war…
Tja, das waren sie, die Impressionen vom Set – und natürlich war das längst nicht alles. Leider gibt es ein paar extrem schicke Fotos die ich euch noch gar nicht zeigen darf, da sie zuviel vorwegnehmen würden.