Und noch ein kleines Geschenk: Solomon Farr – Die Antares-Verschwörung + Soundtrack

RFE5-Front

Unsere Miniserie aus dem Rick Future-Podcast gibt es jetzt als Einzelhörspiel zum kostenlosen Download!

Das Skript für die ursprünglichen Einzelepisoden stammt aus meiner Feder, Sven steuerte eine kleine Ein- und Ausleitung für diese Version bei.

Als wäre das nicht genug, könnt ihr euch hier den Soundtrack der Serie herunterladen, komponiert von Tim Gössler.

(An dieser Stelle sei auch noch einmal auf seinen genialen Score für Rick Future: Die vergessenen Krieger / Zeitsturm hingewiesen, der ebenfalls zum kostenlosen Download bereitsteht.)

Natürlich war Die Antares-Verschwörung nicht das letzte Mal, dass wir von Solomon Farr gehört haben. Aber mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Ihr kennt mich doch.

Zu Weihachten: Die Kenlyn-Gesamtausgabe

Kenlyn Werbung 091213

Es weihnachtet schwer! Daher gibt es jetzt die Kenlyn-Chroniken als eBook-Gesamtausgabe!

Drei Bücher (Drachenschiffe über Kenlyn, Rückkehr nach Kenlyn, Kampf um Kenlyn), jedes um die 500 Seiten dick*, für nur 9,99 Euro, statt 14,97! Als Geschenk für eure Lieben oder an euch selbst ist das ein ziemlich guter Deal, denke ich.

bestellen_button

Ich wünsche euch ein frohes Fest und viel Spaß beim Lesen!

* Zwar beträgt die tatsächliche Länge der Druckausgabe etwas weniger, aber die Bücher sind verdammt eng bedruckt, weshalb sie mit einer etwas weniger sparsamen Wort-pro-Seiten-Dichte etwas länger wären.

Rick Future-Podcast #19 ist da!

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=CXOl2HIo_Pw&w=560&h=315]

Ursprünglich sollte ich in diesem Podcast ein bisschen über Garlyn: Der Schattentanz plaudern. Aus Zeitgründen hat das nicht geklappt. Nichtsdestotrotz ist der Podcast wieder randvoll mit interessanten Beiträgen, wie einer ersten Hörprobe von Rick Future 5: Roter Sand, einem Interview mit Freund und Hörspielmacherkollegen Horst Kurth, sowie einem neuen Rickipedia-Eintrag. Darüber hinaus gibt es die abschließende Folge von Solomon Farr: Die Antares-Verschwörung zu hören.

Apropos Solomon Farr: Fans von Ricks Lieblingsweltraumhelden dürfen sich auf morgen freuen, denn dann gibt es nicht nur die einzelnen Folgen als Komplettpaket zum kostenlosen Download, sondern auch den Soundtrack der Miniserie, komponiert von Maestro Tim Gössler, ebenfalls für lau.

Ihr wisst schon: zu Weihachten und so.

Best of Indie, Ausgabe 1

best of indieBest of Indie ist ein neues eBook-Magazin, das sich – ihr ahnt es – mit Indie-Autoren und ihren Werken befasst. In der allerersten Ausgabe gibt es nicht nur ein kleines Interview mit mir, sowie eine Rezension zu Der Schatz der gläsernen Wächter, sondern auch viele interessante Beiträge von und über Kollegen aus der schreibenden Zunft.

Wer neugierig geworden ist, sollte jetzt zuschlagen – das gute Stück ist nämlich gerade gratis zu haben, und zwar hier.

Tatort Eifel – des Dramas letzter Teil

logo

In jener Nacht nach der Preisverleihung hatte ich einen Traum. Ich bin ein kleiner Fernsehautor mit reinem Herzen und will zu einem Wettbewerb, um dort eine Idee zu pitchen, das Skript unter den Arm geklemmt. Doch so sehr ich es auch versuche, ich komme nicht vom Fleck. Ich blicke an mir herab und sehe: Claudia Michelsen hat meine Füße am Boden festgeklebt. Ich schaue nach oben und dort steht Sylvester Groth, öffnet seinen Hosenlatz – und lässt einen kalten, goldenen Regen auf mich niedergehen, während er lacht und lacht und lacht…

Was mochte das nur bedeuten?

Einerlei. Unser letzter Tag in Daun war angebrochen und unsere Laune konnte besser nicht sein, denn wir hatten einen Plan gefasst: Nachher würden wir uns bewaffnen und eine Kugel nach der anderen verballern, solange, bis unser Durst nach Vergeltung gestillt war.

Aber die Schießerei musste vorerst hinten anstehen. Denn die Stoffbörse Der Clou war schließlich nicht die einzige Veranstaltung im Zuge des Krimifestivals. Eine andere war ein Vortrag zum Thema Sherlock Holmes im Film, gehalten von zwei TV-Dramaturgen. Als altgediente Holmes-Fans wollten Nils und ich dort natürlich mal hineinschnuppern.

Gesagt, getan. Und so wurden wir in anderthalb Stunden staunende Zeugen einiger sehr … sagen wir kreativer Auslegungen der Holmes-Geschichten. Doch es schien nicht allen zu gefallen. So murmelte der Herr links von uns in einem fort: „Stuß… die reden Stuß! Absoluten Stuß!“

Allerdings war der Titel des Vortrags tatsächlich etwas unglücklich gewählt. Treffender wäre vielleicht gewesen: Der unglaubliche Erfolg des neuen BBC-Sherlocks und wie deutsche Fernsehschaffende ihn nachäffen können, ohne dafür zu bezahlen.

Tatsächlich gingen auf die Frage der beiden Redner, wer im Publikum (das sich aus nicht wenigen Autoren zusammensetzte) eine zündende Idee für einen Zünftigen Deutschen Sherlock hätte, nicht wenige Hände hoch. Ich nehme an, die beiden Veranstalter waren darüber sehr entzückt. Ähnlich verzückt wie die weibliche Hälfte des Pärchens es war, als sie von Benedict Cumberbatch schwärmte.
Sie hörte praktisch gar nicht damit auf.

Aber es sei ihr gegönnt. Ist es nicht schön, wenn die Leute Spaß an ihrer Arbeit haben?

Wieder von dem Drang zu schießen erfüllt, sehnten sich Nils und ich uns nach dem eigentlichen Highlight des Tages. Und siehe da, tatü-tata!, schon kam die Polizei, um uns und einige andere Schießwütige einzusammeln.

Denn eine weitere Veranstaltung des Tatort Eifels war ein Besuch auf dem Schießstand der örtlichen Polizei, um dort mit echten Dienstwaffen zu schießen.

20130920_145919
Ich weiß nicht, wie oft ich schon geschrieben habe: „Er ging mit der Waffe im Anschlag“. Oder „er drückte ab“, etc. Theoretisch war ich mit der Macht und Wirkung von Feuerwaffen vertraut. Aber die einzigen Pistolen, die ich bis dato abgefeuert hatte, waren made in china und verschossen kleine Gummipümpel. Das Ganze würde also eine wertvolle Lektion für kommende Skripte und Projekte werden. Zumindest hoffte ich das.

Und so war es auch.

Nur ein paar Wochen zuvor hatte ich gelesen, dass es zwei Arten von Menschen gibt: die einen, die nach dem Gebrauch der Feuerwaffe nie wieder eine Pistole anfassen wollen – und diejenigen, die es kaum erwarten können, wieder zu schießen.

Ich war aus tiefstem Herzen überzeugt, dass ich zu Kategorie 1 gehören würde.

Wie sich herausstellte, hatte ich mich geirrt.

20130920_154447Stop, oder mein Autor schießt! Fühlte ich mich cool mit der Knarre in der Hand? Aber sowas von!

Benedikt Däges (siehe Foto) vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz führte Nils und mich mit viel Geduld und Humor in den Gebrauch der Dienstwaffen ein. Wir begannen mit Übungswaffen. Diese wiesen zwar das echte Gewicht und Gehäuse einer Dienstwaffe auf, waren jedoch mit Gasmunition gefüllt. Trotzdem gaben sie uns ein ziemlich gutes Gefühl für die Handhabung der Waffe.

Wir lernten, wie man so ein Ding zu halten hat (eine Hand um den Griff, die andere schützend darüber, den Finger niemals in Abzugsnähe, es sei denn, man hat ernsthaft vor, zu schießen), wie man ein leeres Magazin entlädt und blitzschnell ein neues einführt. Und und und.

Ihr kennt das Bild: Unser Held schleicht durch ein düsteres Treppenhaus, die Pistole in beiden Händen, die Arme angewinkelt und die Mündung nach oben gerichtet, ganz nah am Gesicht. Dramatisch, oder?

Japp. Und völliger Blödsinn.

Eine geladene Waffe ist brandgefährlich. Klingt naheliegend, ich weiß. Aber erst, wenn man mit so einem Ding geschossen hat, begreift man, wie ernst die Angelegenheit ist. Es gibt einen Grund, warum selbst Polizisten nur im absoluten Notfall zur Waffe greifen. Dementsprechend wird eine gezogene Pistole mit der Mündung Richtung Boden gehalten – denn wenn unbeabsichtigt eine Kugel losgeht, besteht dort das geringste Risiko, jemanden zu treffen.

Nachdem wir den Dreh mit den Übungswaffen einigermaßen raushatten, ging es ans Eingemachte. Wir bekamen echte, wirkliche Dienstwaffen mit echter, wirklicher – und tödlicher – Munition. Die Waffe der Wahl: eine Walther P99-Q.

Abwechselnd durften Nils und ich auf starre und bewegliche Zielscheiben schießen, die ringsum an die Wände projiziert wurden. Natürlich trugen wir dabei Kopfhörer und Schutzbrillen, denn so eine Waffe ist nicht nur markerschütternd laut, es besteht auch die Gefahr, eine Patronenhülse ins Gesicht zu bekommen, wenn sie ausgeworfen wird.

Ich glaube, ich habe mich gar nicht mal schlecht geschlagen und wenigstens die Hälfte aller Ziele getroffen. Nils dagegen – der Mann ist eine absolute Tötungsmaschine. 14 von 15 beweglichen Zielen ballert er weg, ohne mit der Wimper zu zucken.

20130920_152827Mein Tipp zum Überleben: Legt euch nicht mit Nils an.

Keine Sorge, ein Waffennarr wie dieser werte Herr hier ist aus uns nicht geworden. Dafür haben wir jetzt ein wesentlich besseres Gefühl für das, was unsere Charaktere durchleben, wenn sie von der Schusswaffe Gebrauch machen.

Wir bedankten uns herzlich für die Lektion. Danach ging es auch schon wieder Richtung Heimat. Von Ausruhen war allerdings keine Rede, denn der garstigste Umzug aller Zeiten stand unmittelbar bevor. Aber das ist eine andere Geschichte – und soll am besten niemals erzählt werden.

Nichtsdestotrotz hat uns der Tatort Eifel um einige wertvolle Lektionen bereichert:

– „Wir bleiben in Kontakt“ aus dem Munde eines Fernsehredakteurs bedeutet absolute Funkstille.

– Vertreter des deutschen Fernsehens feiern gerne – mit Vorliebe sich selbst.

– Schauspieler mit realistischen Gehaltsvorstellungen sind keine Freunde deutscher Fernsehschaffender.

– die meisten Frühstücksflocken enthalten Zucker.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=Z7iVng09_8Q&w=420&h=315]

Sorry für die suboptimale Bild und Ton-Qualität!

Garlyn: Der Schattentanz – Cover und Klappentext

Garlyn_Schattentanz-CoverTief in der unergründlichen Finsternis des Schattenraums liegt die Gefängnissphäre Skaya. Ein Ort voller fremder Kulturen und bizarrer Lebewesen. Eine sterbende Welt. Und ein blutiges Schlachtfeld.

Als Garlyn und Kirai die Sphäre betreten, auf der Suche nach den letzten Überlebenden von Garlyns Volk, geraten sie in einen Krieg zwischen zwei mächtigen Imperien, die seit Generationen um die Vorherrschaft über Skaya kämpfen.

Sofort beginnt eine gnadenlose Jagd auf die Außenweltler.
Denn Garlyn und Kirai haben eine Waffe mitgebracht, die für eine der beiden Kriegsparteien die Rettung bedeuten könnte – und die endgültige Vernichtung für die andere.

Erstens kommt es anders … und so weiter. Eigentlich sollte der Nachfolger von Garlyn: Das Schattenspiel noch dieses Jahr erscheinen. Doch leider kamen immer wieder Dinge dazwischen, die mich vom Schreiben abgehalten haben. Eigentlich wollte ich mich schon im Juni dransetzen, konnte aber erst im Oktober starten.

Die gute Nachricht ist: das Buch ist schon fast zur Hälfte fertig. Die schlechte: leider wird es erst Anfang 2014 erscheinen (natürlich wieder als eBook und Taschenbuch.)

Nichtsdestotrotz: das Cover steht bereits, wie ihr seht, einmal mehr von Maestro Colin M. Winkler gezeichnet. Nicht mehr lange und es gibt die ersten Leseproben – bzw. auch gelesene Hörproben, wie ich Sven Matthias kenne.

Im Laufe der nächsten Wochen werde ich euch immer wieder ein paar Updates zum Fortschritt des Romans geben. Und auch im kommenden Rick Future-Podcast gibt es einige Infos zum Schattentanz.

Garlyn 2 Werbung 051213

Tatort Eifel – des Dramas zweiter Teil

logo

Oder: Von klebenden Kommissaren und pinkelnassen Polizisten

Als wir unsere Helden das letzte Mal sahen waren sie, jeder mit einem Mikro bewaffnet, einer Schar Fernsehschaffender auf Gedeih und Verderb ausgeliefert…

Wir pitchten also, was das Zeug hielt. Und soll ich euch was sagen? Wir waren gut. Wir waren richtig gut – fast, als wären wir die zwei Tage zuvor von einer Pitchtrainerin darauf vorbereitet worden!

Am Ende gab es Applaus und einige Fragen („Habt ihr schon an einen bestimmten Schauspieler für Anton Freytag gedacht?“). Wir standen Rede und Antwort, setzten uns wieder – immer noch voller Adrenalin – und lauschten gemeinsam mit Publikum und Jury den Pitches der anderen Teilnehmer.

Und soll ich euch was sagen? Sie waren gut – sie waren richtig gut. Als würden sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht haben, als zu pitchen.

Okay, dachte ich mehr als einmal, wir haben keine Chance. Damit können wir nicht konkurrieren.

Wir alle waren in Höchstform.

Im Nachhinein gab es ein kleines Meet & Greet mit Jury und Publikum, bei denen man die Autoren noch mit Fragen löchern konnte. Irgendwas mussten wir verkehrt machen, denn während alle anderen Autoren belagert wurden, schien sich keiner zu trauen, mit uns zu sprechen. Zumindest zu Beginn. Irgendwann trauten sich die geschätzten Vertreter der deutschen Fernsehlandschafts zu uns.

„Jungs“, hieß es von einer Seite, „ich würde die Serie so gern machen. So gern.“
Das freute uns zu hören, wir kamen aber nicht umhin mit verwirrtem Lächeln zu fragen: „Was hält Sie dann davon …?“
„Eure Serie spielt in Hamburg, unsere Firma ist im Osten. Das geht leider nicht.“
„Na ja“, sagte ich, „bei dem Konzept ist ja nichts in Stein gemeißelt, man kann den Schauplatz immer noch verlegen.“
Unser Gesprächspartner nickte weise. Sagte nichts mehr. Und ging.

Ein anderer nahm seine Stelle ein: „Alte Leute im deutschen Fernsehen. Das ist schwierig. Sehr schwierig.“
„Warum?“, fragten wir, ernsthaft interessiert. Lag es vielleicht an möglichen körperlichen Gebrechen der älteren Darsteller?

„Nein“, hieß es. „Ältere Darsteller wollen eine richtige Gage.“

Nils und ich lächelten und nickten, vernichteten unsere Getränke und machten uns entbehrlich.

20130919_101302Kurz vor Halloween: Andrea Sawatzki in gewagter Rolle – der Joker und Harley Quinn in einer Person!

Leider ließ man uns bis zur Preisverleihung noch etwas darben, denn diese fand erst am Abend statt und zwar im Kinopalast Vulkaneifel Daun. Bis dahin waren noch gut acht Stunden totzuschlagen.

Acht Stunden, in denen wir uns mit „Haben wir oder haben wir nicht?“ hätten martern können. Was wir zum Glück nicht getan haben. Ob wir gewinnen würden oder nicht – eigentlich war es uns fast egal.

Denn wir waren wieder von einer Idee fasziniert, die uns schon vor der Fahrt nach Daun gekommen war:

Was, wenn wir den Stoff einfach für uns behielten – und eine Reihe von Romanen daraus machen? Wir wären Hauptdarsteller, Regisseur und Kameramann in einem. Würden absolute die absolute kreative Freiheit behalten, die wir bei unserem ersten Gehversuchen im deutschen Fernsehen Anno 2007 hatten einbüßen müssen. Sollten wir gewinnen, wäre das eine nette Sache, von wegen Preisgeld und so.

Sollten wir nicht gewinnen hätten wir nicht wirklich was verloren.

Dann war es so weit. Man begab sich zum Kinopalast Vulkaneifel Daun, wo auch schon ein roter Teppich ausgerollt war. Aber natürlich nicht für die Autoren! Nein, denn – was uns bis dahin nicht ganz klar gewesen war – im Kino würde nicht nur die Preisverleihung des Pitch-Wettbewerbs stattfinden, sondern auch die Premiere des nigelnagen neuen Polizeiruf 110. In der Hauptrolle: Sylvester Groth und Claudia Michelsen, welche standesgemäß in einer Limousine vorgefahren wurden und sich im Blitzlichtgewitter sonnen durften.

20130919_194803Durch diese hohle Gasse werden sie kommen: Ganz Daun hält den Atem an in Erwartung auf das Eintreffen schauspielerner Prominenz. Für viele vor Ort der einzige Hoffnungsschimmer in grauer Alltagstristesse.

Als es sich ausgeblitzt hatte, ging es ab ins Kino. Man fand sich auf seinen Plätzen ein, dann trat die Jury auf die Bühne. Und als die atemlose Stille ihren Höhepunkt erreichte, wurde verkündet:

„Alles, außer gewöhnlich war das Motto des diesjährigen Wettbewerbs. Und gewonnen haben die beiden realistischsten Stoffe!“ (Aus dem Gedächtnis zitiert.) Und weiter: „Normalerweise gibt es einen ersten Preis und einen zweiten – aber für dieses Jahr haben wir uns wir ZWEI erste Preise entschieden!“

Und da heißt es immer, deutsche Medienschaffende seien nicht kreativ!

Gewonnen hatten Robert Hummel mit Droge Berlin und Yves Hensel mit Der freie Markt – beides großartige Autoren und ebenso großartige Serien, vertraut mir!

Aber ein bisschen Verwirrung hatte sich bei uns doch eingeschlichen: wenn nur realistische Stoffe gewünscht waren, warum hatte man das nicht etwas klarer kommuniziert? Egal! Der erste Platz, bzw. die ersten Plätze waren vergeben – nun wurde es spannend. Wer würde den zweiten Platz machen?

Niemand. Es gab ein Händeschütteln mit den Gewinnern, dann wurde die Bühne geräumt. Die ganze Veranstaltung hatte gefühlte drei Minuten gedauert. Na ja, wie heißt es doch so schön: in der Kürze liegt die Würze! Und wer will schon Autoren auf der Bühne sehen? Oder sie – Gott behüte! – nach ihrer Inspiration fragen, ihren Plänen für die Zukunft oder ähnlichen Firlefanz.

Also ehrlich!

Licht aus, Spot an, der Polizeiruf begann. Und Heidewitzka, was für ein Polizeiruf das war! Es gab darin zu bestaunen:

– mindestens zwei Fälle von nicht geahndeter Polizeibrutalität

– einen Beamten, der scheinbar überall eine barbiegroße Flieger-Puppe mit sich herumschleppt

– sowie seine Kollegin die ständig Sekundenkleber bereithält. Sei es, um Toilettentüren zuzukleistern oder Motorräder böser Buben zu manipulieren. Wahrlich wunderbar, dieses Adhäsionsmittel.

Doch als wäre das Publikum damit noch nicht genug belohnt gewesen, gab es im Anschluss noch ein Interview mit allen Beteiligten, in denen sie einander noch einmal versicherten, was für ein Geniestreich der eben gesehene Kriminalfilm war – ich meine, für alle, die es nicht von dem Moment an gemerkt hatten, in dem einer der beiden Kommissare von einem Verdächtigen angepinkelt wurde.

Nicht nur die Brillanz der Idee „einen weiblichen Schimanski“ zu kreieren wurde untersucht, sondern auch die visuelle Anziehungskraft der „schillernden Stadt Magdeburg.“

Von derlei überbordender Kreatitvität völlig überschattet, verließen Nils und ich das Kino und suchten die nächste Dönerbude auf.

„Gott“, sagte Nils, „was wir mit den Romanen alles anstellen können!“
„Absolute kreative Freiheit“, sagte ich.

Und alles war wieder gut …

… oder hatte es vielleicht nur den Anschein? Was war es, das Nils und mich nur einen Tag später zu Schusswaffen greifen ließ? Sollte es wirklich Tote auf dem Tatort Eifel geben?

Verpasst auf gar keinen Fall das packende Finale unserer atemberaubenden Trilogie! Tatort Eifel, des Dramas dritter Teil!