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Es begann mit einem Traum.
Es muss fünf oder sechs Jahre her sein. Ich machte ein kleines Nickerchen am Abend und hatte einen äußerst lebhaften Traum (oder Alptraum) von einem Zug, der durch die nächtliche Präirie fährt. An Bord: ein Cowboy, unrasiert, von der Wüste gezeichnet, einen Revolver im Holster.
Der Zug nähert sich einer Brücke, die über eine Schlucht führt. Der Zug hat die Brücke halb passiert, als sich ein riesiger Schemen aus der Dunkelheit nähert: Ein Monster, so groß wie ein Wolkenkratzer, mit einem Schädel wie ein missgestalteter Drache. Das Ding reißt die Kiefer auf – und beißt ein Stück aus dem Zug heraus. Unglücklicherweise jenes Stück, in dem sich besagter Cowboy befindet.
Ich wachte auf und die Erinnerung war so lebendig, so frisch wie bei kaum einem anderen Traum zuvor. Die Mischung Western/Horror faszinierte mich. Sofort setzte ich mich an den Laptop und haute ein paar vage Notizen in die Tasten: Klassische Westernatmo, gemixt mit Übernatürlichem. Drachenartige Monster. Einsamer Held. (Sind sie das nicht alle?)
Ich legte die Idee in die Schublade und ließ sie über Jahre hinweg reifen, während ich mir Recherchematerial zum Thema Wilder Westen besorgte. Langsam kristallisierte sich die Idee heraus, dass unser Held nicht nur Monstern begegnen sollte – sondern selbst eines ist. Möglicherweise hat er früher in der Schlacht von Gettysburg gekämpft, als der Bürgerkrieg zwischen dem Norden und Süden der USA entschieden wurde. Vielleicht ist er dabei gestorben, oder fast gestorben. Vielleicht hat er dabei etwas aus dem Jenseits mitgebracht. Oder etwas hat ihn zurück gebracht…
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Jahre vergingen, Hörspielprojekte kamen und gingen, aber die Idee für den Horrorwestern blieb. Und auch der Titel: Skinwalker, nach dem Mythos der Navajo-Indianer Arizonas. Ob das Ganze allerdings jemals produziert werden würde, war ungewiss. Meine Festplatte ist voll mit diversen Pilotskripten für Hörspielserien, die aus verschiedenen Gründen (noch) nichts geworden sind.
Auftritt: Marc Fehse, seines Zeichens Chef von Marctropolis und eingefleischter Western- und Horrorfan. Wir trafen uns zum Abendessen, ich erzählte ihm von meiner kleinen Idee. Einen Handschlag später war es beschlossene Sache: Der Skinwalker wird produziert!
Im Frühjahr/Sommer 2011 hatte ich endlich die Muße, die Skripte zu schreiben. Dann folgte eine kurze Pause bis zum Herbst, bis auch die letzte Folge fertig war.
Drei Episoden sind es geworden, die zunächst einen abgeschlossenen Handlungsbogen erzählen, jedoch Raum für eine Fortsetzung lassen. (Und natürlich gibt es für diese schon einen Haufen Ideen.)
Sogar der Zug aus dem Traum ist geblieben. (Der Drache jedoch nicht.)
Von Anfang an stand fest, dass Skinwalker dick und fett besetzt werden sollte. Viele der Aufnahmen sind auch schon gelaufen, und mit an Bord sind unter anderem:
Joachim Kerzel
Eckard Dux
Marie Bierstedt
Ingo Albrecht
Patrick Bach
Helmut Krauss
Wolfgang Bahro
René Dawn-Claude
Martin Sabel
Gordon Piedesack
Karin Schulz-Vobach
Und die Liste wächst ständig weiter.
Für Produktion wird Dennis Schuster zuständig sein: Soundtrack und Geräuschkulisse werden also ebenfalls vom Feinsten sein.
Die Cover stammen von Mark Freier (Dorian Hunter, Die Winterprinzessin und andere). Dieser Artikel ist gespickt mit den Entwürfen für alle drei Titelmotive.
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Und worum genau geht es bei Skinwalker genau?
Arizona, 1875. Der Weiße Mann erobert den Westen und zieht dabei eine Spur aus Hass und Blut hinter sich her. Doch in dem Land, das er gestohlen hat, herrschen uralte Mächte, die er nicht begreift.
Dies ist die Geschichte von Jonathan Crest. Ein Mann des Gesetzes und ein Mörder, vom Großen Geist dazu verflucht, zu leben. Nicht länger ein Mensch, mehr als eine Bestie.
Gejagt, gehasst gefürchtet.
Er ist der Skinwalker.
Und hier kommt der Klappentext für Folge eins, „Zum Leben verflucht“:
Marshal Jonathan Crest ist ein Mann mit blutiger Vergangenheit; vom Bürgerkrieg und dem Tod seiner Frau gezeichnet, heimgesucht von Visionen einer weißen Krähe mit roten Augen. Auf der Jagd nach einer Horde Outlaws begibt sich Crest in eine verlassene Mine – ohne zu wissen, dass etwas in der Dunkelheit auf ihn lauert, das nicht von dieser Welt ist. Er überlebt die Begegnung. Doch der Preis dafür ist hoch …
Für die Veröffentlichung ist der Sommer diesen Jahres vorgesehen. Natürlich halte ich euch bis dahin über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden!
Freu mich drauf!