Das Bestiarium von Danmor: Drudenwölfe

Feines Monster! Und jetzt mach Sitz! Ich sagte, mach … aaaaaaaahhhhhhhh!!!!!

Die Veröfffentlichung meines Fantasyromans Klingenherz rückt immer näher – und das Bestiarium von Danmor füllt sich. Nach den Hornschraten und Wirrbolden folgt nun ein Eintrag zu einer der gefürchtetsten Nachtling-Arten im Königreich : den Drudenwölfen. Wie immer vielen Dank an Illustratorin Elif Siebenpfeiffer für die wunderbare visuelle Interpretation!

Wie der Name besagt, ähneln Drudenwölfe gewöhnlichen Wölfen, zumindest was ihre grobe Form angeht. Doch ausgewachsene Exemplare dieser Nachtlinge haben die Ausmaße eines Ochsen und ihr geisterhaftes, weiß-graues Fell wirkt wie aus bleichen Flammen gewoben. Ihre Augen werden gern als unheilvoll glitzernde, blaue oder grüne Juwelen beschrieben. Angeblich kann ihr Blick selbst die tapfersten Ritter lähmen, wenn er auf sie fällt.

Vor und während der Nachtkriege dienten sie den Veldren (demnächst mehr dazu!) als Reittiere und Schlachtrösser, dabei können Drudenwölfe sehr wohl auch allein kämpfen. Wenn dies geschieht, werden sie zu bösartigen Mordmaschinen mit Klauen und Zähnen. Ihre Geschwindigkeit und Stärke ist dabei ebenso legendär wie ihre Brutalität. Sie sind intelligent und scheinen menschliche und andere Sprachen zu verstehen, sind jedoch nicht in der Lage, sie zu imitieren. Dafür ist ihr Geheul über Meilen hinweg zu hören.

Ihre Krallen und Zähne sind nicht die einzigen Waffen in ihrem Arsenal: Drudenwölfe haben darüber hinaus die Fähigkeit, eine durchlässige, nebelhafte Beschaffenheit anzunehmen. Hierdurch ist es ihnen möglich, ihre Gegner und deren Geschosse einfach durch sich hindurchgehen zu lassen, um im nächsten Moment wieder allzu greifbar zu werden und ihre Opfer zu zerfleischen. Einzig und allein in seiner festen Gestalt hat man die Hoffnung, einen Drudenwolf zu verletzten und zu töten.

Ungeachtet dessen hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es möglich wäre, einen Drudenwolf mittels eiserner Ketten davon abzuhalten, seine Geisterform anzunehmen. Bewiesen wurde dies jedoch nie – und alle dokumentierten Versuche, einen Drudenwolf auf diese Weise einzufangen, endeten stets in einem Massaker für die Möchtegern-Bändiger.

Nichtdestotrotz ist es den Streitern des Königreichs während der Nachtkriege gelungen, hunderte von Drudenwölfen zu töten – auch wenn dies tausende von Menschenleben gekostet hat.

Heute, zwei Jahrhunderte nach den Nachtkriegen, werden kaum noch Drudenwölfe gesichtet; die wenigen von ihnen, die noch existieren, meiden menschliche Behausungen und sind nur in den tiefsten Wäldern anzutreffen.

Trotzdem sind sie immer noch der Stoff unzähliger Legenden – und Alpträume.

(„Klingenherz – die Ritter von Danmor“ erscheint in Kürze. Falls ihr das noch nicht getan habt, könnt ihr euch hier in meinen Newsletter eintragen und ihr erfahrt sofort, wenn das Buch im Handel ist.)